Social Media ist längst kein Thema mehr nur für große Marken oder Influencer. Auch selbstständige Buchhalter können davon profitieren – und zwar auf ganz praktische Weise: um neue Mandanten zu gewinnen, Vertrauen aufzubauen und ihr Fachwissen sichtbar zu machen. Mit einem überschaubaren Zeitaufwand lässt sich online viel erreichen. Entscheidend ist, dass Sie wissen, was Sie zeigen wollen und wen Sie ansprechen möchten.
Nicht jede Plattform eignet sich gleich gut für Buchhalter. Hier ein Überblick über die jeweiligen Stärken und Besonderheiten:
Tipp: Wenn Sie Facebook und Instagram nutzen, können Sie beide Plattformen ganz einfach gleichzeitig bespielen. Mit sogenanntem Cross-Posting wird ein Beitrag automatisch auf beiden Kanälen veröffentlicht – ideal, um Zeit zu sparen.
Fazit: Wählen Sie ein bis zwei Kanäle, die zu Ihnen und Ihrer Zielgruppe passen, und pflegen Sie diese konsequent. Planen Sie realistisch. Lieber ein Kanal mit regelmäßigem Content als drei, die unregelmäßig bespielt werden.
Viele Buchhalter fragen sich: „Was soll ich denn posten?“ – Die Antwort ist einfach: Inhalte, die Vertrauen schaffen und Ihre Kompetenz zeigen – ganz ohne Marketingfloskeln. Dafür eignen sich vor allem diese Inhalte:
Fachlich & informativ:
Persönlich & nahbar:
Vertrauensbildend:
Interaktiv:
Wichtig: Im ersten Schritt geht es nicht darum, sofort Mandaten zu gewinnen. Ihre Inhalte sollen sichtbar machen, wer Sie sind und wie Sie arbeiten. Das ist die Basis, auf der später neue Kontakte entstehen. Authentizität ist wichtiger als Perfektion. Nutzer merken, wenn Beiträge ehrlich und praxisnah sind.
Wenn Sie regelmäßig sichtbar sind und Vertrauen aufgebaut haben, beginnt der zweite Schritt:
Ihr Profil wird zum Kontaktpunkt – und Social Media zum leichten Einstieg in neue Gespräche.
So funktioniert das in der Praxis:
1. Dialog nutzen
Reagieren Sie auf Kommentare oder Nachrichten zeitnah und persönlich. Oft entstehen aus einem kurzen Austausch wertvolle Erstgespräche.
2. Expertise vertiefen
Laden Sie Interessenten zu einem kostenlosen Gespräch oder einem kurzen Webinar ein. So können Sie zeigen, wie Sie arbeiten – ohne sofort etwas zu verkaufen.
3. Empfehlungen aktivieren
Bitten Sie zufriedene Mandanten, Sie in ihrem Netzwerk weiterzuempfehlen oder Ihre Beiträge zu teilen. Das wirkt authentischer als jede Anzeige.
4. Netzwerk aufbauen
Knüpfen Sie gezielt Kontakte zu Unternehmern oder Selbstständigen in Ihrer Zielgruppe. Ein Kommentar oder Like ist oft der Beginn einer langfristigen Beziehung. Deswegen sollten Sie auch selbst Posts anderer Nutzer kommentieren oder positiv bewerten.
👉 Ziel: Aus der Sichtbarkeit echte Beziehungen entstehen lassen – nicht durch Werbedruck, sondern durch hilfreiche Kommunikation.
Um zu sehen, ob sich Ihr Einsatz lohnt, genügen drei Kennzahlen, die jede Plattform bietet:
Notieren Sie diese Werte einmal im Monat. Wenn Ihre Reichweite steigt und erste Gespräche entstehen, sind Sie auf dem richtigen Weg.
Was Sie über Reichweite wissen sollten
Die sogenannte organische Reichweite beschreibt, wie viele Menschen Ihre Beiträge ohne bezahlte Werbung sehen. Sie ist auf allen Plattformen – ob Facebook, LinkedIn oder Instagram – begrenzt, da Algorithmen Beiträge nur einem Teil der Follower anzeigen. Das ist kein Fehler, sondern Teil der Funktionsweise: Je mehr Nutzer mit Ihren Inhalten interagieren (liken, kommentieren, teilen), desto mehr Reichweite erhalten Sie. Deshalb lohnt es sich, auf Austausch zu setzen, statt nur zu senden. Wer regelmäßig reagiert und Gespräche fördert, steigert seine Sichtbarkeit deutlich.
Social Media ist kein kompliziertes Marketinginstrument, sondern ein einfacher Weg, Vertrauen aufzubauen und im Gespräch zu bleiben. Buchhalter, die offen kommunizieren, ihr Wissen teilen und regelmäßig präsent sind, gewinnen Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit. Der erste Schritt ist entscheidend: Starten Sie mit einem Kanal, lernen Sie dazu und bleiben Sie dran – mit jedem Beitrag wächst Ihr Netzwerk und Ihre Chance auf neue Mandate.
Philipp Katzschmann,
Redakteur Buchhalterseite.de
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